Ainringer Franziskusweg 

Die Tour beginnt am Ainringer Rathaus im Ortsteil Mitterfelden. Nach dem Überqueren der Salzburger Straße zieht sich der Weg entlang flacher Wiesen und Acker vor bis zur Überquerung der Schwimmbadstraße. Unmittelbar davor lohnt sich der Halt an der 2. Station. Weiter geht es in Richtung des Ortsteiles Ed. Danach biegt der Weg nach Westen in Richtung des Ortsteils Wiesbach ab. An der nächsten Wegkreuzung geht es nach links in Richtung Südosten weiter zu einer Spitzkehre mit Überquerung des kleinen Wiesbachs. Wenige Meter später findet sich die 3. Station und es folgt kurz darauf die nächste Überquerung des Baches. Der Weg führt nun zurück zur Kreuzung vor Wiesbach. Nun geht es nach links in Richtung Norden entlang der Straße mit dem Namen Breitwiese in Richtung des Dorfparks mit seiner Freilichtbühne. Hier, kurz vor dem Park, geht es nach links bei sanfter Steigung in Richtung Nordwesten hinauf zur Kirche St. Laurentius in der Mitte des Dorfes Ainring. Nach Überquerung der Ulrichshögler Straße am Kneippbad setzt sich der Weg entlang des Mühlstätter Grabens fort, in Richtung Ulrichshögl. Links unterhalb des Weges, kurz vor Einmündung des Pfades auf den Ainringer Kreuzweg, lädt die Ainringer Kugelmühle zur Besichtigung ein. Alternativ zur Wanderung zur Kugelmühle bietet es sich auch an, von der Kirche St. Laurentius, am Haus der Kultur vorbei, dem Weg zum Chaletdorf zu folgen und dort die Franziskuskapelle aufzusuchen. Auf dem Rückweg nach Mitterfelden bietet sich noch ein Abschleifer zur 9. Station des Franziskusweges an. Ambitionierte Wanderer oder Radfahrer können von dort aus einen längeren Ausflug zum Franziskanerkloster in Salzburg unternehmen.

Fakten über die Geschichte des Franziskusweges:

In den Jahren 1225 und 1226 n. Chr. verfasste Franz von Assisi seinen berühmten Sonnengesang. Dieses erste Meisterwerk der italienischen Literatur ist ein Lobpreis Gottes in inniger Verbundenheit mit seiner Schöpfung. Der heilige Franziskus wurde zum Patron all derer, die im Bereich der Ökologie forschen und arbeiten. Auch von vielen Nichtchristen wird er sehr geschätzt. Papst Franziskus machte den Sonnengesang zum Leitbild seiner Enzyklika mit dem Titel „Laudato si“. Deren Gedanken und Werte „über die Sorge um das gemeinsame Haus“ waren Auslöser der Idee, einen Ainringer Franziskusweg zu gestalten. Dies auch im Bewusstsein, dass Wohlstand etwas anderes ist als immer mehr und nie genug. Achtung vor der Schöpfung, Sorge für die Natur, bewusster Umgang mit Ressourcen, Wertschätzung bäuerlicher Arbeit, ganzheitliche Bildung, Friede und Gerechtigkeit sind Botschaften, die der Franziskusweg vermitteln will.

1. Station

Luft

Gelobt seist Du, mein Herr, für den Bruder Wind;
für Luft und Wolken, für heiteres und jegliches Wetter, duch dass Du deine Geschöpfe am Leben erhältst. 
(Franz von Assisi)

Luft ist überall und doch am wenigsten mit unseren Sinnen erfahrbar. Spüren Sie ihren eigenen Lebensatem, indem Sie tief ein- und ausatmen. 

2. Station

Universum

Gelobt seist Du, mein Herr, für den Brunder Mond und die Sterne:
am Himmel hast Du sie geformt, hell leuchtend und kostbar und schön.
(Franz von Assisi)

Der Sonnengesang des Franziskus, ein Lied und Gebet aus dem Mittelalter, fasziniert die Menschen auch in unserer Zeit. Vielleicht verbirgt sich dahinter der riefe Wunsch nach einer Einheit mit den Dingen des Himmels und der Erde, mit allen Elementen dem Tod und dem Leben. 

3. Station

Wasser

Gelobt seist Du, mein Herr, für das Wasser;
sehr nützlich ist es und demütig und kostbar und rein.
(Franz von Assisi)

Wasser - alltäglich gehen wir damit um. Leben ohne Wasser ist nicht möglich. Wir erkennen seine Bedeutung erst, wenn es fehlt. Die Erfindungen des Wasserhahns und der Mineralwasserflasche lässt uns vergessen, was für ein kostbares Geschenk Wasser ist. Wasser ist ein Symbol für Reinigung und Erneuerung. Es lädt uns ein, Schmutz und Staub des Alltags loszuwerden.

4. Station

Liebe

Gelobt seist Du mein Herr, für jene, die vergeben um Deiner Liebe willen und Krankheit ertragen und Not. Selig, die ausharren in Frieden, denn Du, Höchster, wirst sie einst krönen.
Alles, was atmet, lobe den Herrn!
Lobt und preist den Herrn, und dient Ihm mit großer Demut. 
(Franz von Assisi)

Wir sind nicht allein mit unseren Ängsten, denn jeder Mensch macht sich Gedanken über das Ungewisse. Doch um wirklich etwas zu verändern und um unsere Zukunft und die Zukunft der nachfolgenden Generationen zu sichern, müssen wir gemeinsam daran arbeiten.

5. Station

Tod und Auferstehung

Gelobt seist Du, mein Herr, für unseren Bruder den leiblichen Tod. kein lebender Menschkann ihm entrinne. Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben, und selig, welche ruhen und Deinem heiligsten Willen, denn der Tod wird ihnen kein Leid antun.
(Franz von Assisi)

Diese Stelle soll auch an das Schicksal behinderter Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsoialismus als lebensunwert betrachtet wurden und deshalb ihr Leben verloren haben.

6. Station

Früchte der Erde

Gelobt seist Du, mein Herr, für unsere Mutter Erden, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter. 
(Franz von Assisi)

Der Schöpfungsbericht erzählt, dass Gott den Menschen aus Erde geformt hat. Ich bin ein Teil dieser Erde und für sie verantwortlich. die Früchte der Erde ernähren mich. Der Rythmus von Wachsen und Vergehen bestimmt mein Leben. Der bewusste Kontakt zu Mutter Erde hilft mir, die Bodenhaftung nicht zu verlieren. An den Früchten der Erde sollten weltweit alle teilhaben können. Ainring schätzt den Wert nachhaltiger bäuerlicher Arbeit vor Ort und leistet als Fairtrade-Gemeinde auf kommunaler Ebene einen Entwicklungsbeitrag, um durch fairen Handel das Leben von Kleinbauernfamilien in den ärmsten Regionen der Erde zu verbessern.

7. Station

Feuer

Gelobt seist Du, mein Herr, für das Feuer, duch das Du die Nacht erhellst;
und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark. 
(Franz von Assisi)

Das Feuer war für Franz von Assisi ein besonderer Schatz. Das Erlöschen der Altkerzen am Ende eines Gottesdienstes erfüllte inn stets mit Trauer. Feuer ist faszinierend und erschreckend zugleich. In der Natur muss das Feuer gezähmt werden, sonst hat es vernichtende Kraft und richtet großen Schaden an. Eine winzige Flamme kann ein rießiges Feuer entfachen. Für etwas zu brennen oder Feuer und Flamme für etwas zu sein, lässt einen Menschen aufblühen.
Hier steht Feuer für die Begeisterung.

8. Station

Sonne und Energie

Gelobt seist Du, mein Herr, für das Wasser;
sehr nützlch ist es und demütig und kostbar und rein.
Gelobt seist Du, mein Herr, mit all deinen Geschöpfen, besonders der Schwester Sonne, denn sie schenkt uns den Tag, sie erleuchtet uns.
Und schön ist sie und strahlend in großem Glanz: 
von Dir, Höchster, ein Sinnbild. 
(Franz von Assisi)

Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von Morgen ist Wasser, das duch Elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern.
(Jules Verne, 1828-1905 n. Chr.)

9. Station

Friede

Selig, die Frieden stiften.
Denn die werden Kinder Gttes genannt. 
(Mt. 5.9)

Die meisten Menschen wünschen sich nichts sehlicher als Frieden, egal ob in Europa, Amerika, Afrika, Australien oder in Asien. Doch wenn man sich über Frieden unterhält, wird deutlich, dass für jeden Menschen Frieden etwas anderes bedeutet. Fest seht aber, dass die Menschen zuerst mit sich selbst in Ferieden sein müssen, damit es Frieden geben kann. Frieden ist kein Zusand, der von selbst entseht, jeder einzelne von uns muss etwas dazu beitrage.